Homeoffice, Homeschooling, Homeyoga, alles irgendwie at home ...
- Andrea
- 18. März 2020
- 3 Min. Lesezeit
Homeschooling, eine Art, seine Kinder zu Hause zu unterrichten, von der ich schon immer fasziniert war, und von der ich aber auch gleichzeitig dachte, dass ich so etwas niemals bewältigen könnte ...
Zum Glück ist unsere Art von Homeschooling nur von begrenzter Dauer, werden wir doch durch die professionellen Lehrkräfte unserer Kinder weitestgehend mit Lernstoff versorgt und unterstützt. Selbst für Religion und Sport werden da Aufgaben geschickt, die die Woche über bitte zu erledigen sind und die zumindest einigermaßen für ein wenig Normalität sorgen. So beginnt der Tag bei uns ganz regulär mit dem Frühstück, dem Zähneputzen und Anziehen und geht dann über in die Erledigung der aufgetragenen Arbeiten. Doch normal ist es dann doch irgendwie nicht, und so herrscht dann auch bei uns hin und wieder eine recht angespannte Stimmung, in der keiner mehr so recht Lust hat, etwas zu machen und sich alle irgendwie auf den Keks gehen ...
Doch warum ist das so? Sind nur wir gestresst oder auch die Kinder? Haben wir etwa Angst, dass unsere Kinder nach der so plötzlich gewonnenen freien Zeit den Anschluss verlieren? Oder sind wir einfach selbst nur ein wenig überfordert mit der Gesamtsituation?
Ich zumindest schaue in solchen Situationen meine Kids an, versuche tief durchzuatmen und das Positive daran zu sehen. Für sie scheint es noch weitestgehend in Ordnung zu sein, vormittags mit der Mama am Tisch zu sitzen, und nachmittags einfach frei zu haben. Sie nehmen es wie eine Art vorgezogene Ferien, gehen in "der Pause" raus in den Garten und spielen und toben was das Zeug hält. Und auch der Nachmittag ist voll mit geschenkter Zeit, haben auch sie ja nun erstmal keine Musik- oder Sportstunden, müssen weder auf einen Geburtstag oder nochmal schnell irgendwohin. Und erst der Abend, an dem beide Elternteile nun ständig zu Hause sind ... Soooo viel Zeit.
Eigentlich unglaublich viel Zeit, auch für all die Dinge, die sonst schon mal liegenbleiben und die man auch mal gerne auf später verschiebt. Endlich nun könnte man all die Bücher lesen, die schon so lange im Regal stehen, endlich mal das neue Spiel ausprobieren, vielleicht auch mal neu streichen oder einen gründlichen Frühjahrsputz machen. Egal was, wichtig ist nur, dass wir Zeit miteinander verbringen, füreinander da sind und zueinander halten. Und das, ohne ständig auf die Uhr zu gucken, weil man dann doch den nächsten Termin oder die nächste Yogastunde hat.
Und wenn wir uns schon terminlich so entschleunigen, warum hören wir dann nicht gleich auf, ständig die neuesten Nachrichten zu checken, schnell nochmal bei Facebook reinzuschauen oder das Radio anzumachen? Denn je mehr von außen an uns Eltern herangetragen wird, desto mehr geraten wir in Sorge und Panik. Und das bleibt auch unserem Nachwuchs nicht verborgen. Klar, man sollte immer gut informiert sein, jedoch ist manchmal auch zu viel Info einfach zu viel Info.
Ich persönlich habe ich mir vorgenommen, mir eine mediale Nachrichtenauszeit zu nehmen, da mir langsam der Kopf schwirrt ob der vielen Informationen, die da auf mich einprasseln. Ich werde die momentane Situation auch als eine Zeit des Rückzugs nehmen und mich auf die wesentliche Dinge besinnen. Auf meine Familie, auf mein Yoga und auf mich selbst. Denn was soll da noch Neues an Informationen kommen, außer dass sich der Virus ausbreitet? Das weiß ich selbst, dafür brauche ich die Medien nicht.
Auch möchte ich versuchen in der nächsten Zeit möglichst wenig mit meinen Kindern über dieses Thema zu sprechen. Sie wissen das Nötigste, wissen, was passiert, wenn man nicht auf sich und andere aufpasst, und sie bekommen natürlich mit, dass Geschäfte schließen und Menschen in Panik verfallen. Dennoch aber dürfen wir genau dies nicht zu sehr an sie heranlassen. Wir sind ihr Anker, ihr Fels in der Brandung, wenn es darum geht, dass das Schiff wankt. An uns orientieren sie sich. Und wenn wir ruhig bleiben und ihnen das Gefühl geben, dass alles wieder gut wird, dann sind auch sie ganz bei sich und können sich auf das Wesentliche konzentrieren. Auf sich selbst und ihre gewonnene freie Zeit!
Also gehen wir zusammen als Familie erst mal einen Schritt zurück und bleiben ganz bei uns. Und wenn es "da draußen" wieder besser wird, sich die Lage wieder einigermaßen beruhigt, dann erfahren wir das noch früh genug!
In diesem Sinne, passt auf Euch auf, schaltet alles aus, was zu viel ist, und kommt zur Ruhe!
Früher oder später wird alles wieder gut! 🙏
Namasté 🙏
Andrea

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